Wissenswertes über Sandwichpaneele

Der folgende Text zum Thema Sandwichpaneele für Wand und Dach ist für Einsteiger gedacht. Er soll eine Einführung in das Thema bieten und weitergehend zu verschiedenen Aspekten wie Transport, Verlegung etc. Informationen bieten. Natürlich kann dieser Text keine Ausbildung ersetzen. Arbeiten Sie daher unbedingt immer mit Fachkräften zusammen, die sich mit dem Transport, der Einlagerung und der Montage von Sandwichpaneelen auskennen.

1. Grundlegendes: Was sind ​Sandwichpaneele?


Schick und gedämmt: eine Fassade aus Sandwichplatten

Wie bei seinem Namenspaten dem Sandwich besteht ein Sandwichpaneel aus mehreren Schichten, meist zwei dünnen Deckschichten und dazwischen einem Kern. Das ist aber auch schon die einzige Gemeinsamkeit mit dem Klappbrot. Wenn es um Haltbarkeit geht, sind die Sandwichplatten für den Bau diesem weit voraus: Die einzelnen Schichten sind fest miteinander verbunden, deshalb werden sie auch Verbundplatten genannt.

Verbundplatten bzw. Sandwichpaneele gibt es in vielen Ausführungen. Die Außenschale besteht in den meisten Fällen aus verzinktem Stahlblech. Die Innenschale kann aus verzinktem Stahlblech, Aluminium Feinblech, Edelstahl oder GFK (Glasfaserverstärkter Kunststoff) bestehen. Den Kern bildet meist ein Dämmstoff wie Polyurethan (PU), Polyisocyanurate (PIR), oder Steinwolle. Das Verbinden der äußeren und der inneren Schicht kombiniert die Eigenschaften der verwendeten Materialien: Ein Verbiegen oder Brechen der Oberfläche wird durch den Kern erschwert, die Stabilität der Oberfläche schützt den weichen Kern vor Einwirkungen von außen.

2. Einsatz von Sandwichpaneelen

Sandwichpaneele finden in vielen Branchen wie in der Luft- und Raumfahrt, in der Autoindustrie und in der Baubranche Verwendung. Dieser Text konzentriert sich auf den Einsatz von Sandwichplatten als Fertigelemente in der Baubranche.

Für den Baubereich sind Sandwichplatten perfekt geeignet: Sie sparen Zeit, Kosten und Gewicht und sie sind sowohl als Wandelement, als auch als Dachelement einsetzbar. Kommen die Paneele aus dem Werk, dann sind sie sofort einsatzbereit. In einem Arbeitsschritt können sie an einer Trägerkonstruktion angebracht werden und sind gleichzeitig stabile Wände bzw. Dächer mit einer guten Dämmung.

Heute werden Sandwichplatten wegen der oben genannten Eigenschaften besonders gerne bei Leichtbauhallen im Hallenbau, als Dach für Wohngebäude, aber auch als Isolierplatten zur Dämmung beziehungsweise als Schallschutz im Trockenbau eingesetzt. Sandwichplatten mit einem feuerfesten Kern werden häufig auch als Brandschutzpaneele eingesetzt.


Halle aus Sandwichplatten

3. Sandwichplatten Typen

3.1. Dachpaneele

Dachpaneele werden als kombinierte Dachdämmung und Dachdeckung eingesetzt. Man erkennt sie auf den ersten Blick an den regelmäßigen Erhöhungen auf den Sandwichelementen. Diese werden Hochsicken genannt und dienen der Versteifung. Gerade für Sandwichpaneele Dach ist eine gute Stabilität unverzichtbar, da sie nicht nur sich selber tragen, sondern auch einer potenzielle Schneelast bzw. Windlast standhalten müssen. Der Zwischenraum zwischen zwei Hochsicken wird Tiefsicke genannt. Hier wird auch die Kernstärke gemessen. Um einen nahtlosen Übergang zwischen zwei Dachpaneelen zu schaffen gibt es ein überlappendes Blech, die sogenannte Überlappungslasche. Diese liegt über der Hochsicke des anschließenden Sandwichelements.

Begriffserklärung Sandwichplatte: Überlappungslasche, Hochsicke, Tiefsicke, Kernstärke, Sickenabstand

Dachplatten sind in vielen verschiedenen RAL-Farben verfügbar.

3.2. ECO Dachpaneele

Eine Sonderform der Dachpaneele sind die ECO Dachplatten. Sie sind an der Unterseite mit einem Aluminium-Feinblech statt Stahl beschichtet. Dadurch sind sie nach der Bauordnung einschalige Produkte und brauchen keine Zulassung. Neben diesem rechtlichen Vorteil haben die ECO Dachplatten noch weitere Vorzüge. Die Aluminium Foliierung schützt sehr zuverlässig vor starken Umwelteinflüssen wie etwa Ammoniak. Dadurch sind ECO Dachplatten besonders geeignet für den Einsatz bei landwirtschaftlichen Gebäuden, wie z. B. Stallungen.

3.3. Sandwichaneele Wand

Sandwichpaneele für Wände haben statt der Hoch- und Tiefsicke die Linierung als stabilisierendes Element. Da es durch die fehlende Hochsicke keine Überlappungslasche geben kann, ist die Verbindung von Nut und Feder ausgeprägter als bei den Dachplatten. Fakultativ gibt es auch die Möglichkeit die Befestigungsschrauben mit einem verdeckten Befestigungssystem von außen unsichtbar zu gestalten.


​   Eurobox Linierung


​   Mikro Linierung


​   Double Linierung mit
   verdeckter Befestigung


Detail: Verdeckte Befestigung

Wandpaneele können ebenfalls als Decke bzw. Zwischendecke oder als Boden eingesetzt werden.

3.4. Kühlhauspaneele

Kühlhauspaneele sind eine besondere Form der Wandpaneele. Sie sind üblicherweise stärker gedämmt als normale Sandwichplatten Wand und haben eine hohe Fugenqualität. Damit sind sie perfekt geeignet für den Bau von Kühlhäusern und begehbaren Kühlschränken. Häufig haben Kühlhauspaneele auch eine lebensmittelechte Beschichtung.

4. Aufbau von Sandwichplatten: die Schale

Die Schale eines Sandwichpaneels besteht auch aus verschiedenen Schichten, welche die Platte gegen Umwelteinwirkungen wie UV-Strahlung und Korrosion schützt. Die folgende Grafik gibt einen guten Überblick über den Aufbau der Schale:

Aufbau der Oberfläche einer Sandwichplatte

Da die einzelnen Schichten bestimmte Funktionen erfüllen, ist es wichtig, vor dem Kauf von Sandwichplatten die Umweltfaktoren zu analysieren, denen die Paneele ausgesetzt sind. Daraufhin können die richtigen Materialien und Beschichtungen gewählt werden. Da die Außenseite und die Innenseite der Sandwichpaneele häufig sehr unterschiedlichen Bedingungen ausgesetzt werden, sind meistens auch die eingesetzten Lacke und Materialien innen und außen verschieden. So sollte beispielsweise die Außenschale immer einen UV-Schutz enthalten und bei feuchten Innenräumen, wie bei Schwimmbädern, muss ein guter Korrosionsschutz verwendet werden.

4.1. Material der Schale

Es gibt verschiedene Grundmaterialien, aus denen die Schalen von Sandwichpaneelen gefertigt werden. Hier eine Übersicht zu den Eigenschaften der Materialien:

Material Verwendung
Stahlblech Blech wird am häufigsten als Schale für Sandwichplatten eingesetzt. Das Material besticht durch seine hohe Stabilität. Gegen Korrosion wird das Blech verzinkt und lackiert.
GFK GFK (Glasfaserverstärkter Kunststoff) kann nur für die Unterseite der Paneele verwendet werden. Das Material wird in Räumen mit hoher Belastung durch Chemikalien oder Salz eingesetzt um Korrosionen vorzubeugen. GFK ist günstig, aber nicht so bruchsicher wie Metall.
Aluminium Selten wird die Schale der Sandwichpaneele aus Aluminium gefertigt. Dieser Werkstoff ist besonders widerstandsfähig gegen Chemikalien und Salz und wird daher vorwiegend im landwirtschaftlichen Bereich eingesetzt. Nachteile sind der hohe Preis und die hohe Wärmeausdehnung die baustatisch zu Problemen führen kann.
Edelstahl Sehr selten wird die Schale aus Edelstahl gefertigt. Der Vorteil dieses Materials ist, dass es komplett rostfrei und lebensmittelecht ist. Der Preis für dieses Material ist sehr hoch. Wir fertigen auf Anfrage ab einer Menge von 2.500 m² Sandwichplatten mit einer Schale aus Edelstahl.

Materialstärke

Die Schale der Paneele ist in verschiedenen Materialstärken verfügbar. Dünneres Material ist leichter und günstiger, allerdings auch nicht so stabil. Bei einem dickeren Material ist es, u. U. möglich ein Paneel ohne Beschädigung zu betreten. Typische Werte für die Materialstärke von Stahlblech sind 0,4 mm und 0,6 mm. Kontaktieren Sie uns wenn Sie zur Materialstärke beraten werden wollen.

Verzinkung

Als Korrosionsschutz werden unsere Paneele hochwertig verzinkt. Kontaktieren Sie uns wenn Sie weitere Fragen zur Verzinkung haben.

4.2. Beschichtung der Schale

Die Beschichtung ist ein weiterer Schutz des Sandwichpaneels vor Korrosion und UV-Strahlung. Es gibt unterschiedliche Qualitätsstufen, die je nach Anwendungsgebiet eingesetzt werden. Die Qualität der Lackierung kann durch zwei Möglichkeiten erhöht werden: durch neuentwickelte Stoffe und Beschichtungsmethoden oder durch eine dickere Beschichtung. Die Standardbeschichtung unserer Sandwichplatten Wand und Dach ist Standardpolyester mit einer Stärke von 25 μ, innen wie außen. Die meisten Konkurrenten bieten standardmäßig innen nur 15 μ an. Diese Beschichtungen stehen zur Auswahl:

Vorlackierte Produkte Standarddicke (μ) Mindestzeit für Erscheinen von Weißrost (in h) Kategorie für Korrosion
Standardpolyester 25 360 RC2
Polyester mit höher Dauerhaftigkeit 25 360 RC3
PVDF 25 500 RC4
PVDF 35 500 RC4
PUR-PA 50/55 700 RC5
Plastisol 100/200 1000 RC5
Kunststoffbeschichtet 100 500 /

Um Ihnen die Auswahl der richtigen Beschichtung zu vereinfach stellen wir Ihnen hier eine Entscheidungshilfe zur Verfügung, die auf der Vorschrift EN 10169 beruht. Ordnen Sie dafür zunächst Ihr Projekt in die folgenden Kategorien ein.

Äußere Umwelteinflüsse:

Kategorie Beschreibung
C1 - sehr niedrig  
C2 - niedrig Umgebung mit niedriger Verschmutzung Landwirtschaftliche Gebiete
C3 - mittel

Stadt- und Industriegebiete, mittlere Verschmutzung von Schwefeldioxid
Küsten mit niedrigem Salzgehalt, von 10km bis 20 Km vom Meer.

C4 - hoch Industriegebiete und Küsten mit mittlerem Salzgehalt, vom 3 bis 10 Km vom Meer
C5 I - sehr hoch Industrie- und Meeresgebiete mit hoher Feuchtigkeit und aggressiven Umgebungen
C5 M - sehr hoch Küsten und Meeresgebiete mit hohem Salzgehalt, von 1km bis 3 km vom Meer

Innere Umwelteinflüsse:

Kategorie Beschreibung
C1 - sehr niedrig Beheizte Gebäude mit sauberer Luft: z.B Büros, Geschäfte, Schulen und Hotels.
C2 - niedrig Nicht beheizte Gebäude, wo Kondenserscheinungen möglich sind: z. B Lagerräume, Sporthallen
C3 - mittel Herstellungsräume mit hoher Feuchtigkeit und ziemlich hoher Luftverschmutzung: z.B. Lebensmittelindustrie, Waschräume, Bierfabrik, Milchprodukte-Industrie
C4 - hoch Chemische Anlagen, Schwimmbäder, Schiffswerk und Küstenanlagen
C5 I - sehr hoch Gebäude oder Gebiete mit konstanten Kondenserscheinungen und hoher Luftverschmutzung
C5 M - sehr hoch Gebäude oder Gebiete mit konstanten Kondenserscheinungen und hoher Luftverschmutzung

Mithilfe des folgenden Diagramms können Sie die richtige Beschichtung für die Innenschale und für die Außenschale Ihrer Sandwichplatten wählen.

Korrosionsbeständigkeit und Beständigkeit gegen UV_Strahlung

5. Aufbau von Sandwichplatten: der Kern

Die außergewöhnlichen Dämmeigenschaften von Sandwichplatten werden zum Großteil durch den Dämmkern erzielt, also dem Innenmaterial, das durch die Außenummantelung der Edelstahl- oder Aluminiumdeckschichten geschützt wird. Der Kern einer Sandwichplatte kann aus verschiedenen Materialien bestehen die in verschiedenen Stärken verarbeitet werden. Im Folgenden geben wir Ihnen einen kurzen Überblick über die Materialien und ihre Funktion.

5.1. Polyurethan (PU)

Polyurethan ist ein Kunstharz, das in den Dreißigerjahren von Otto Bayer und seiner Forschungsgruppe für I.G. Farben entwickelt wurde. Wir alle kennen das Material aus dem Haushalt: Unsere Spülschwämme bestehen daraus. Auf dem Gebiet der Sandwichplatten ist Polyurethan das beliebteste Dämmmaterial. Aber wie gut sind die Dämmeigenschaften? Die folgende Tabelle gibt am Beispiel eines Eurobox-Wandpaneels Auskunft darüber bei welcher Kernstärke, welcher Dämmwert (U-Wert) erzielt wird:

U Nenndicke des Paneels (mm)
25 30 35 40 50 60 80 100 120
W/m² K 0,83 0,70 0,61 0,54 0,44 0,37 0,28 0,22 0,19
kcal/m² h °C 0,71 0,60 0,52 0,46 0,38 0,32 0,24 0,19 0,16

5.2. Polyisocyanurate (PIR)

Polyisocyanurate haben gegenüber Polyurethan noch bessere Dämmeigenschaften. Es kann also bei geringerer Kernstärke ein gleicher Dämmwert erzielt werden. Außerdem haben Sandwichplatten mit einem PIR-Kern ein besseres Brandverhalten als welche mit PU-Kern, sie halten höheren Temperaturen länger stand. Dafür sind Sandwichplatten mit einem PIR-Kern etwas teurer als Paneele mit PU-Kern.

5.3. Steinwolle

Haben Sie besondere Brandschutzanforderungen, dann kommen Sie nicht an Sandwichplatten mit einem Kern aus Steinwolle vorbei. Im Gegensatz zu Polyurethan und Polyisocyanurate ist Steinwolle nämlich nicht brennbar. Dieser Vorteil muss mit etwas schlechteren Dämmeigenschaften erkauft werden. Hier die Tabelle mit den U-Werten am Beispiel eines Wandpaneels mit Eurobox-Profil:

U Nenndicke des Paneels (mm)
50 60 80 100 120 150
W/m² K 0,75 0,63 0,49 0,39 0,33 0,27
kcal/m² h °C 0,65 0,54 0,42 0,34 0,28 0,23

6. Transport von Sandwichplatten

Entscheiden Sie sich für den Einsatz von Sandwichplatten für Ihr Bauvorhaben, dann ist der Transport der erste Schritt nach der Bestellung. Bei Paneelen mit einer Länge von bis zu 24 Metern gibt es einige wichtige Regeln, die Sie beachten sollten, damit die Sandwichplatten unbeschädigt bei Ihnen ankommen.

Sandwichplatten werden normalerweise in Paketen zusammengefasst. Um diese Pakete beim Transport nicht zu beschädigen, müssen sie waagerecht auf Abstandshaltern aus geschäumten Kunststoff, oder aus Holz gelegt werden. Bitte beachten Sie, dass die Abstandshalter in einem geeigneten Abstand angeordnet werden müssen. Die Auflagefläche sollte natürlich der Form des Pakets entsprechen. Das heißt, wenn das Paket flach ist, sollte es auch flach aufliegen, ist es gekrümmt, muss auch der Abstandshalter gekrümmt sein. Auch beim Übereinanderstapeln mehrerer Pakete müssen Abstandshalter dazwischen eingesetzt werden.

Weiterhin ist zu beachten, dass die Pakete nicht mehr als 1 m überstehen und mit mindestens 2 Querverschnürungen mittels Riemen in einem Abstand von maximal 3 m gesichert sind. Gerade beim Anbringen der Riemen ist zu beachten, dass diese die Paneele nicht verformen! Selbstverständlich sollte die Ladefläche des Transportfahrzeugs leer und wetterfest überdacht sein.

7. Einlagerung von Sandwichpaneelen

Aus bauorganisatorischen Gründen ist es manchmal notwendig die Sandwichpaneele auf der Baustelle oder in einem Lager einzulagern. Bitte achten Sie darauf, dass die Paneele nie direkt auf dem Boden liegen, sondern immer auf Abstandshaltern aus Holz oder geschäumten Kunststoff liegen, die länger sind als die Breite der Paneele. Die Abstandshalter müssen der Form der Paneele angepasst und in einem dem Produkt entsprechenden Abstand angeordnet sein. Daher: Bei einem gebogenen Paket müssen die Abstandshalter die gleiche Krümmung haben. Sollte aus Platzmangel eine Stapelung mehrerer Pakete notwendig sein, verwenden Sie bitte auch zwischen den einzelnen Paketen Abstandshalter. Diese sollten direkt über den unteren Abstandshaltern angeordnet sein. Beachten Sie außerdem das Gewicht der einzelnen Pakete bei der Stapelung. Maximal dürfen 3 Pakete mit einer Maximalhöhe von 2,6 m gestapelt werden.

Die Pakete mit den Paneelen dürfen auf keinen Fall länger in einer feuchten Umgebung gelagert werden, da sich auf den schlechter gelüfteten innen liegenden Paneelen Kondenswasser sammeln kann, das Metall sehr aggressiv angreift. Ist eine kurzzeitige Lagerung im Freien notwendig, ist es wichtig, dass die Pakete nicht direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt sind und das Wasser von ihnen ablaufen kann. Die Neigung sollte mindestens 5 % betragen. Die Pakete dürfen allerdings nicht länger als 60 Tage im Freien gelagert werden.

Die besten Lagerbedingungen für Sandwichplatten sind trockene und staubfreie Räume, die etwas belüftet sind. Aus Erfahrungswerten wissen wir, dass Sie auch bei besten Lagerbedingungen eine Lagerzeit von 6 Monaten nicht überschreiten sollten, da sich sonst die Eigenschaften der Paneele verändern können.

8. Anheben von Sandwichpaneelen

Auch wenn Sandwichelemente zu den Leichtbauelementen gehören kann sich mit der Länge ein beachtliches Gewicht summieren. Daher sind beim Anheben mit der Hand oder mit dem Kran einige grundlegende Hinweise zu beachten.

Beim Anheben eines Pakets mit dem Kran müssen mindestens an 2 Stellen synthetische Hebegurte (bspw. aus Nylon) mit einer Mindestbreite von 10 cm angebracht werden. Die Gurte müssen mindestens einen Abstand von der Hälfte der Paketlänge haben. Damit beim Anheben keine Paneele beschädigt werden sollten an Punkten wo die Gurte anliegen kräftige und dünne Abstandshalter aus Holz oder Kunststoff angebracht werden, die die Breite der Paneele um mindestens 4 cm überragen.

Beim händischen Anheben einzelner Paneele sollten zwei Personen zusammen arbeiten. Die Paneele sollen stets hochkant getragen werden.

9. Zuschnitt von Sandwichpaneelen

Um die Länge der Sandwichpaneele auf der Baustelle anzupassen ist es manchmal notwendig diese zu Schneiden. Dafür müssen die Paneele auf eine feste Unterlage gelegt und mit einer Stich-, oder Handkreissäge geschnitten werden. Es ist unbedingt zu beachten, dass beim Schneiden die Schnittfläche nicht zu heiß wird. Dadurch könnte die Verzinkung und damit der Korrosionsschutz verbrennen. Bitte verwenden Sie keine Winkelschleifer oder Trennschleifmaschinen, der Funkenflug könnte die Antikorrosionsbeschichtung beschädigen.

10. Montage von Dachpaneelen


Die Unterkonstruktion steht schon, jetzt kommen die Sandwichplatten zum Einsatz

Das Verlegen von Sandwichplatten sollte immer durch Fachleute ausgeführt werden. Der folgende Text gibt einen groben Überblick über die Arbeiten.

Die Montage von Dachpaneelen erfolgt grundsätzlich auf eine Unterkonstruktion aus Holz, Beton, oder Stahl. Die Planung der Unterkonstruktion muss unbedingt das Eigengewicht der Paneele sowie die potenzielle Schneelast und Windlast der Region einbeziehen. Aus diesen Daten ergibt sich auch der Abstand der Träger (Pfetten) auf welche die Paneele gelegt werden. Um einen optimalen Wasserabfluss zu erhalten darf die Dachneigung nicht weniger als 5° betragen. Haben die Dächer einen Querstoß oder Dachdurchbrüche sollte die Dachneigung mindestens 7° betragen. Somit sind Dachplatten nicht für Flachdächer geeignet.

Dann kann es losgehen.

10.1. Verlegen der Dachpaneele

Verlegen von Sandwichplatten - Fangnetz Vor dem Baubeginn sollte die Unterkonstruktion begutachtet werden: Beim Auflegen der Paneele darf kein Kontakt von inkompatiblen Materialien entstehen um Kontaktkorrosion zu vermeiden. Auch sollte vor dem Verlegen der Paneele die Dachrinnen und Abdeckbleche an der Traufseite montiert werden.

Das Verlegen der Dachplatten erfolgt immer entgegen der Hauptwetterrichtung um die Windeinflüsse auf den Stoß gering zu halten. Somit beginnt die Verlegung an der dem Wind abgewandten Gebäudeseite. Beim ersten Paneel sollte die Ausrichtung und die Bündigkeit mit besonderer Sorgfalt durchgeführt werden. Anschließend ist es ratsam eine Richtschnur an der Traufseite von einem Gebäudeende zum anderen parallel zur Unterkonstruktion zu Spannen.

Befestigung der Sandwichplatte. Befestigen Sie nun mit einer Bohrschraube das erste Paneel an der mittleren Sicke in der Nähe der Traufe. Verwenden Sie eine Sattelscheibe mit Gummidichtung, um eindringendes Wasser abzuwehren. Die Bohrschraube muss passend zur Trägerkonstruktion gewählt werden. Sie sollte auf jeden Fall eine Gummidichtung besitzen und muss so angezogen werden, dass sich diese Dichtung leicht zusammen drückt.
Verlegen des zweiten Paneels Bevor Sie das zweite Paneel verlegen markieren Sie am besten am ersten Paneel wo die Stahlträger der Unterkonstruktion verlaufen.
Dann verlegen Sie das zweite Paneel: Die Überlappungslasche wird über die letzte Sicke des ersten Paneels gelegt. Um eine gute Verbindung am Stoß zu gewährleisten kippen Sie dieses leicht an und legen es auf die Unterkonstruktion so sollte die Dichtung optimal anliegen.
Dann verschrauben Sie zunächst das zweite Paneel, wie das erste, an der mittleren Sicke in der Nähe der Traufe. Achten Sie darauf den Druck auf den Stoß aufrecht zu erhalten bis das zweite Paneel fertig fixiert ist.
Verschrauben der Sandwichplatten am Stoß Erst wenn das zweite Paneel mit der Schraube fixiert ist, wird der Stoß von beiden Paneelen verschraubt. Falls eine andere Reihenfolge angewandt wird, kann es passieren, dass der Stoß auseinander rutscht. Unter die Bohrschraube muss eine Sattelscheibe mit Gummibeschichtung gelegt werden.
 

Wiederholen Sie nun diesen Ablauf:

  1. Markieren Sie den Verlauf der Stahlträger am letzten Paneel.
  2. Verlegen sie das nächste Paneel.
  3. Drücken sie die Paneele am Stoß zusammen.
  4. Befestigen Sie das nächste Paneel an der mittleren Sicke.
  5. Verschrauben Sie den Stoß.

10.2. Überlappung am Querstoß

Manchmal ist es nötig die Sandwichplatten nicht nur in horizontale Richtung aneinander zu verlegen, sondern sie auch in vertikale Richtung zu stückeln. Der folgende Abschnitt beschreibt das Vorgehen für solch eine Überlappung am Querstoß.

Da es am Querstoß standardmäßig keine Überlappungslasche gibt, muss diese durch das Entfernen der unteren Schale und der Dämmung selbst erzeugt werden. Aus dem Datenblatt zum Paneel geht hervor, welche Überlappungslänge erforderlich ist.


Überlappung des oberen Paneels vorbereitet

Zuerst wird das untere Paneel verlegt und dann das obere, sodass es das untere überlappt. So kann Regenwasser von oben abfließen, ohne unter die Überlappungslasche zu laufen. Zusätzlich sollte auf das untere Paneel an mindestens 2 Stellen eine selbstklebende Dichtung aufgebracht werden. Am Ende werden die Paneele durch die Sicken befestigt.

10.3. Abschluss des Traufbereichs

Die freiliegende Isolierung an der Stirnseite des Gebäudes muss vor Wettereinflüssen und Tieren geschützt werden. In diesem Abschnitt stellen wir verschiedene Möglichkeiten vor.

Die freiliegende Isolierung muss entweder mit einem wasserdichten Anstrich versehen, oder mit einem Traufblech versehen werden. Der Vorteil des Traufblechs ist, dass Tiere nicht an den Schaum kommen, die ihn sonst aushöhlen könnten.
Auf Anfrage können wir Ihnen die Paneele die für den Traufbereich gedacht sind, mit einer Abtropfkante liefern.

11. Zulassung von selbsttragenden Sandwichelementen nach der EU-Norm 14509

Sandwichpaneele unterliegen einer Zulassungspflicht. Die EU-Norm 14509 legt die Anforderungen an "werkmäßig hergestellte selbsttragende Sandwichelemente mit beidseitigen Metalldeckschichten" fest. Bis vor kurzer Zeit musste in Deutschland die Sandwichelemente nach einer eigenen Norm zusätzlich zugelassen werden. Seit Oktober 2016 fällt dieser zusätzliche Schritt weg. Sind Sandwichplatten nach EU-Norm zugelassen, können sie ohne Weiteres in Deutschland verwendet werden.

12. Brandschutzklassen und Gesetzgebung zum Brandschutz

In vielen Einsatzszenarien von Sandwichpaneelen spielt Brandschutz eine wichtige Rolle. In Deutschland regelte bisher die DIN 4102 die Beurteilung des Brandverhaltens von Baustoffen. Seit Neustem gilt die EU-Norm DIN EN 13501. Die europäische Norm regelt die Brandschutzklassen viel detaillierter. Die folgenden zwei Tabellen geben eine Übersicht über die beiden Normen.

Diese Tabelle gibt die Feuerwiderstandsklassen von Bauteilen nach der deutschen DIN 4102 wider:

Feuerwiderstandsklasse Kurzbezeichnung

Funktionserhalt über

Deutsche bauaufsichtliche Benennung

F30

30 Minuten

feuerhemmend

F60

60 Minuten

hochfeuerhemmend

F90

90 Minuten

feuerbeständig

F120

120 Minuten

hochfeuerbeständig

F180

180 Minuten

höchstfeuerbeständig

Hier die entsprechende Tabelle der EU, die die Feuerwiderstandsklassen nach DIN EN 13501-2 und ihre Zuordnung zu den bauaufsichtlichen Anforderungen festlegt:

Bauaufsichtliche
Anforderung

Tragende Bauteile¹
ohne Raumabschluss

Tragende Bauteile¹
mit Raumabschluss

Nichttragende
Innenwände

Nichttragende
Außenwände

Doppelböden

Selbstständige
Unterdecken

feuerhemmend

R 30

REI 30

EI 30

E 30 (i→o) und
EI 30-ef (i←o)

REI 30

EI 30 (a↔b)

hochfeuerhemmend

R 60

REI 60

EI 60

E 60 (i→o) und
E 60-ef (i←o)

 

EI 60 (a↔b)

feuerbständig

R 90

REI 90

EI 90

E 90 (i→o) und
E 90-ef (i←o)

 

EI 90 (a↔b)

Feuerwiderstandsfähigkeit
120 Minuten

R 120

REI 120

 

-

 

-

Brandwand

-

REI-90M

EI 90-M

-

 

-

¹Für die mit reaktiven Brandschutzsystemen beschichteten Stahlbauteile ist die Angabe IncSlow gemäß DIN EN 13501-2 zusätzlich erforderlich.

Neben diesen allgemeinen Tabellen gibt es eine Tabelle in die alle Sandwichplatten eingeordnet werden. Bestellen Sie bei uns Sandwichplatten, geben wir Ihnen immer die Europäische Brandschutzklasse an:

Klasssifizierung des Brandverhaltens von Baustoffen (ohne Bodenbeläge) nach DIN EN 13501-1

Bauaufsichtliche Anforderung

Zusatzanforderungen

Europäische Klasse nach DIN EN 13501-1¹²

kein
Rauch

kein brennbares
Abfallen/Abtropfen

Bauprodukte, ausgen. lineare Rohrdämmstoffe

lineare Rohrdämmstoffe

Nicht brennbar

A1

A1L

A2 - s1, d0

A2L - s1, d0

Schwer entflammbar

B - s1, d0 C - s1, d0

BL - s1, d0 CL - s1, d0

 

A2 - s2, d0

A2L - s2, d0

A2 - s3, d0

A2L - s3, d0

B - s2, d0 B - s3, d0

BL - s2, d0 BL - s3, d0

C - s2, d0

CL - s2, d0

C - s3, d0

CL - s3, d0

 

A2 - s1, d1

A2L - s1, d1

A2 - s1, d2

A2L - s1, d2

B - s1, d1 B - s1, d2

BL - s1, d1 BL - s1, d2

C - s1, d1

CL - s1, d1

C - s1, d2

CL - s1, d2

   

A2 - s3, d2 B - s3, d2 C - s3, d2

A2L - s3, d2 BL - s3, d2 CL - s3, d2

Normal entflammbar

 

D - s1, d0

DL - s1, d0

D - s2, d0 D - s3, d0

DL - s2, d0 DL - s3, d0

E

EL

   

D - s1, d1

DL - s1, d1

D - s2, d1

DL - s2, d1

D - s3, d1

DL - s3, d1

D - s1, d2

DL - s1, d2

D - s2, d2

DL - s2, d2

D - s2, d3

DL - s2, d3

   

E - d2

EL - d2

Leicht entflammbar

   

F

FL

¹ In den europäischen Prüf- und Klassifizierregeln ist das Glimmverhalten von Baustoffen nicht erfasst. Für Verwendungen, in denen das Glimmverhalten erforderlich ist, ist das Glimmverhalten nach nationalen Regeln nachzuweisen.
² Mit Ausnahme der Klassen A1 (ohne Anwendung der Fußnote c zu Tabelle 1 der DIN EN 13501-2 und E kann das Brandverhalten von Oberflächen an Außenwänden und Außenwand bekleidungen (Bauarten) nach DIN EN 13501-1 nicht abschließend klassifiziert werden.

Sandwichplatten mit einem Kern aus Steinwolle sind in einer Feuerwiderstandsklasse bis F120 erhältlich. Sie können also 120 Minuten Feuer standhalten. Die Paneele bestehen aus 95 bis 99 % geschmolzenem vulkanischem Fels, in Fäden gezogen um eine faserige Struktur zu erhalten. Zertifizierte Sandwichplatten mit einem Kern aus Steinwolle dürfen in Bereichen verbaut werden, die Brandschutzanforderungen unterliegen. Sie können sowohl als innere Brandwand, als Außenwand, als Unterecke, als Dach und sogar zur Dämmung von vorhandenen Bauten eingesetzt werden.

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